Aus aktuellem Anlass etwas Politik:
Heute wurden in in fünf Bundesländern die Wohnungen von acht Fotografen durchsucht. Dabei wurden Computer beschlagnahmt und tausende Bilder von den Rechnern der Betroffenen kopiert. Einer der Fotografen war nicht einmal zu Hause, da auf Dienstreise. Seine Wohnung wurde aufgebrochen. Dabei wird keiner der Fotografen irgendeiner Straftat beschuldigt. Ihre Bilder sollen lediglich als Beweismaterial auf der Suche nach Verdächtigen helfen. Der Grund: die Fotografen (unter anderem von der taz und vom Tagesspiegel) haben ja vielleicht Fotos von einer antikapitalistischen Demo in Frankfurt Ende März 2012 gemacht. Dabei sollen unbekannte Angreifer einen Polizisten angegriffen haben sollen. Und vielleicht hat das ja einer von denen fotografiert…? Könnte ja sein.

Urheber: Marco_Broscheit, Flickr, Lizenz: CC BY 2.0
Grundrechte? Unverletzlichkeit der Wohnung? Pressefreiheit? Bei ein paar Fotos offenbar egal. Die Staatsanwaltschaft spricht jetzt von einem Missverständnis. Sie sei davon ausgegangen, dass es sich nicht um Pressefotografen handelt. Schwer zu glauben, wenn man bedenkt, dass man bei mindestens zwei der Fotografen nur deren Namen bei Google eingeben muss, um ihre Website zu finden, auf der sie als „Fotojournalist“ bezeichnet werden.
tagesspiegel.de
taz.de
spiegel.de
christianmang.com
Update: Interview mit einem der betroffenen Fotojournalisten.